Niedrigenergie- und Passivhaus

Die Wohnbaufördermodelle der Bundesländer konzentrieren sich auf Energiesparhäuser, Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser. Diese Bezeichnungen werden stellvertretend für den Energieverbrauch eines Bauwerks verwendet, wobei es durchaus unterschiedliche Förderkriterien in den einzelnen Bundesländern gibt.

Niedrigenergiehäuser sind Bauten, deren Jahresheizwärmebedarf laut den meisten österreichischen Förderungsrichtlinien kleiner als 50 kWh/m² ist. Diese Bauweise ist bereits seit vielen Jahren erprobt. Noch sparsamer sind Passivhäuser – eine Weiterentwicklung der Niedrigenergiehäuser - für die es in einigen Bundesländern zusätzliche Förderungen gibt.

Sonnenhäuser sind überwiegend solarbeheizte Niedrigenergiehäuser. Dienten Sonnenkollektoren bislang vorrangig nur der Warmwassergewinnung und zur Unterstützung der Raumheizung, so ermöglicht das Sonnenhaus nunmehr die Nutzung der Sonne als Primärenergie für die Heizung. Dank der intelligenten Speicherung der Sonnenwärme in Wassertanks und den massiven Ziegelwänden „lebt“ das Sonnenhaus ganzjährig fast ausschließlich von und mit der Sonne. Auch im Winter, wo kleine Kamin- oder Pelletsöfen ökol

ogische Heizungsunterstützung bieten. Das Sonnenhaus macht damit unabhängig von fossilen Energieträgern und reduziert die Energiekosten drastisch. Auf Dauer. Umweltfreundlicher lässt sich Energie kaum nützen. Und davon profitiert nicht nur das Raum-, sondern unser gesamtes Klima.

  • Hauptenergieträger Sonne: Über 50 % der Energiekosten sind kostenlos und ohne CO2-Ausstoß.
  • Höchste Behaglichkeit: Natürlich warm im Winter und kühl im Sommer – ohne strombetriebene Klima- und Lüftungsanlage.
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Krisensichere, saubere und erneuerbare Energie.
  • Niedrigster Primärenergiebedarf: Die Nutzung der Sonnenenergie schont nicht nur die Umwelt sondern auch die restlichen fossilen Energien wie Erdöl, Erdgas oder Kohle.
  • Geringste Heizkosten: Die Sonne schickt keine Rechnung und erhöht die Preise nicht!

Massive Baustoffe wie Ziegel, Beton und Co. eignen sich durch ihre hohe Speichermasse besonders gut für Niedrigenergiebauten. Je weniger Energie verloren geht, desto besser ist es für die Umwelt. Die Masse und Dämmung sowie die Winddichtheit der Außenwände spielt dabei eine entscheidende Rolle. Weitere Kriterien, die ein Niedrigenergiehaus zu erfüllen hat, sind die Kompaktheit des Baukörpers mit möglichst breiter Südfront, eine aktive und passive Nutzung der Sonnenenergie und die Rückgewinnung der Abluftwärme. Wie bereits zahlreiche Beispiele in ganz Österreich zeigen, werden mit Niedrigenergiehäusern in der Massivbauweise hervorragende Ergebnisse erzielt.

Passivhäuser kommen ohne herkömmliches Heizsystem auch in unseren Breiten aus und bieten ein behagliches Raumklima. Entscheidend sind Winddichtheit und wärmebrückenfreie Ausführung. Durch besonders gute Dämmung von Wänden, Fenstern und Decken sowie optimierte Ausrichtung des Hauses liegt der Jahresheizwärmebedarf unter 15 kWh/m². Der noch erforderliche Restwärmebedarf kann durch die Erwärmung der Frischluft erfolgen. Im Wesentlichen reicht die „passive“ Nutzung – daher der Name Passivhaus – der Sonneneinstrahlung durch die Fenster und die Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern aus, um das Gebäude während der Heizsaison auf angenehme Innentemperaturen zu halten. Zahlreiche Beispiele in Österreich zeigen, dass massiv gebaute Häuser niedrigste Energieverbrauchswerte erzielen.